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Die ungekürzte Version meines Leserbriefes zum Thema 'KuhWert' in topagrar 4/18

Mir erscheint es sehr gewagt, den zu erwartenden monetären Ertrag eines Tieres in den nächsten 5 Jahren mit einer hinreichenden Genauigkeit voraus zu schätzen. In diesem langen Zeitraum wirken zu viele Faktoren auf die Leistung, die Produktionskosten oder die Gesundheit des Tieres ein.
Bei der Hochrechnung der zu erwartenden Leistung einer Färse aus Zuchtwerten verfolgt das vit einen Ansatz, der leider in den vergangenen Monaten gehäuft in den Fachblättern veröffentlicht worden ist. Wissenschaftler des vit und der Universität Halle versuchen dem Landwirt mit einer wissenschaftlich falschen Methode zu suggerieren, dass zwischen Zuchtwert und der tatsächlich erbrachten Leistung enge bis sehr enge Beziehungen bestehen. Diese Vorgehensweise verstößt gegen elementarste Grundlagen der Populationsgenetik. Bei der Zuchtwertschätzung wird mit immensem Aufwand aus vorliegenden Leistungen ein Zuchtwert geschätzt, während beim Kuhwert einfachste Rechenverfahren auszureichen scheinen, mit Hilfe des Zuchtwertes eine phänotypische Leistung vorherzusagen. Die Wissenschaftler aus Verden oder Halle wären gut beraten, das Fachwissen der Milchviehhalter nicht falsch einzuschätzen, um nicht zu riskieren, dass ihre wissenschaftliche Arbeit unglaubwürdig wird.
Den Artikel werte ich deshalb als Versuch, Herdenmanagement-Programme der vit-Gruppe äußerst kostengünstig in top agrar zu bewerben.